WIR HIER: Artikel von Geflüchteten und Menschen, die schon länger hier leben

Starke Worte

Von Mohamad Badawi aus Syrien, aus dem Arabischen übersetzt
- Fortsetzung der Beiträge in den vorherigen Heften -
MohammadNachdem ich eine lange Woche ungeduldig gewartet hatte, trafen Maria und ich uns endlich wieder.
Die Begrüßung war sehr herzlich. Wir setzten uns auf unsere Bank und sie fragte: „Was hast du heute für mich?“ - „Liest du gerne?“, stellte ich eine Gegenfrage. Sie sagte: „Ja.“ Dann fragte ich, welche Bücher sie gerne lese. „Eigentlich alle Literatur, vor allem aber Romane mit tollen Geschichten. Außerdem mag ich Gedichte“, sagte sie. Ich staunte: „Unser Geschmack ist dann sehr ähnlich, das ist ja großartig, ich lese ebenfalls gerne literarische Bücher und Gedichte.“ Ich erzählte ihr, dass ich meine Bücher sogar sortiert im Regal aufbewahre, damit ich schnell dasjenige fände,

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Von Mirghani Khiri, geboren in Ägypten
MirghaniKhiri
Warum fasten Muslime?

Zu den fünf Säulen des Islam gehört neben dem öffentlichen Glaubensbekenntnis, dem täglichen rituellen Gebet, der sozialen Pflichtabgabe und der Wallfahrt nach Mekka auch das gemeinsame Fasten. Der Fastenmonat Ramadan soll die Enthaltsamkeit der Menschen festigen, Geduld lehren und an soziale Verpflichtungen gegenüber Bedürftigen erinnern.
Muslime dürfen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nicht essen und nicht trinken. Und es gilt nicht nur der Verzicht auf Essen und Trinken, sondern man darf auch nicht rauchen und keinen Sex haben. In der Fastenzeit muss man auch besonders darauf achten, nicht schlecht über andere Menschen zu reden und keine Gewalt auszuüben.

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Jamal Nasser Edin aus Syrien, aus dem Arabischen übersetzt

„O ihr, die ihr gläubig seid, das Fasten ist euch vorgeschrieben, so wie es euren Vorgängern vorgeschrieben war, so dass ihr euch gegen das Böse schützen mögt.“ (Koran, Suren Al-Baqarah, 183).

JamalFasten im Islam geht über Abstinenz hinaus. Fasten ist eine besondere Form der Anbetung des Schöpfers und stellt eine spirituelle Beziehung zwischen ihm und dem Menschen her. So unterscheidet sie sich von anderen Anbetungsformen.
Verordnet sind im Ramadan praktische Schritte, die zur Reinigung der Seele führen und den Menschen befähigen sollen, Heimsuchungen und Not auch körperlich zu ertragen. Fasten schult die menschliche Seele im Glauben, in der Geduld und in der Unterdrückung der Lüste.
Es ist also eine umfassende Erziehung und eine religiöse Anordnung mit vielen Vorteilen: Fasten gibt denen Gutes, die es suchen, und den Bedürftigen Almosen. So spielt Geduld eine zentrale Rolle bei der Kontrolle menschlichen Verhaltens und beim Fasten fühlen wir die Not der Bedürftigen und Armen und können ihnen so mit Liebe und in aller Aufrichtigkeit helfen.

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HamdouHajjo
Willkommen-Team (WT):
Du bist jetzt 20 Jahre alt und seit Ende 2014 Deutschland, zunächst nur mit Mutter und Schwester. Dein Vater hat es erst 2016 nach Deutschland geschafft. Was war das Schwierigste für Euch in der Zeit ohne Euren Vater?
Hamdou Hajo: Dass wir ihn phasenweise nicht erreichen konnten. Und für meine Mutter war es schwer, dass sie alleine die Verantwortung für alles tragen musste. Es war für uns sehr traurig, dass wir als Familie nicht zusammen sein konnten. Wir haben uns immer Sorgen um ihn gemacht, denn wir wussten ja, dass er in einem gefährlichen Land ist.

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Von Habibola Samadi aus Afghanistan
HabibolaSamadi
Seit einigen Monaten arbeite ich bei einem Projekt vom Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein im Zusammenhang von „Kirche und Schule“ mit. In dem Projekt sollen Jugendliche der 8. und 9. Klassen das Gefühl von Fremdheit und Verunsicherung erleben, wie es für Flüchtlinge Alltag ist.
Die Schüler/innen werden dazu in eine fiktive Situation versetzt: Sie müssen aus Deutschland fliehen, weil hier ein diktatorisches Regime die Macht übernommen hat, das ein Leben in Freiheit unmöglich macht.

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Von Habibola Samadi aus Afghanistan
HabibolaSamadi
Überlieferungen besagen, dass das Feiern der Feste Eid- al-Fitr und Eid-al-Adha in Medina nach der Mohammads Migration aus Mekka initiiert wurde: In Medina hätte der Prophet Menschen vorgefunden, die zwei Tage lang feierten. Von Mohammad nach dem Grund gefragt, hätten sie geantwortet, dass diese Tage Gelegenheiten für Spaß und Erholung seien. Der Prophet hätte sie dann darauf hingewiesen, dass der Allmächtige selbst Tage für die Gläubigen festgesetzt hätte, die Spaß und Erholung dienen sollten.

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Von Bozan Shikho aus Kurdistan

BozanWie viele Stunden die tägliche Fastenzeit beträgt, hängt davon ab, wo ein Muslim lebt. Das hat mit der Sonne zu tun: Zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang liegen in Europa mehr Stunden als in der arabischen Welt. Darum ist das Fasten für Muslime in nördlichen Ländern eine noch größere Herausforderung als für diejenigen, die im arabischen Raum leben. Dennoch halten sich auch in Europa die meisten Muslime an die Verordnung des Koran.
Praktisch heißt der Verzicht auf Essen und Trinken zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, dass wir Muslime tagsüber hungrig und durstig sind, vor allem in den ersten Tagen des Ramadan. Später gewöhnt sich der Körper an den anderen Rhythmus. Muslime bekommen in diesen 30 Tagen auch weniger Schlaf als sonst, denn gegessen werden darf ja erst nach Sonnenuntergang und gegessen

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Von Bashear Rajha aus Syrien, aus dem Arabischen übersetzt
BashearRajha
Vor einem Jahr haben wir dieses Magazin gegründet, das für uns wie ein Fenster war, durch das wir unsere Projekte, unsere Probleme und unsere Gefühle erst mal nur fiktiven Leserinnen und Lesern gegenüber äußern konnten. Rückblickend lässt sich feststellen: Wir haben hervorragende Texte geschrieben und in der Redaktion wunderbare Momente miteinander verbracht, und wir sind mit vielen von Ihnen, den Leserinnen und Lesern, ins Gespräch gekommen.
So ist das Magazin eine Verbindung zwischen Geflüchteten und Menschen, die schon immer oder schon lange in Deutschland leben. Diese Verbindung ist uns wichtig, weil sich so die verschiedenen Kulturen näher kommen können und Integration erleichtert wird.

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SamahVon Samah Al Shagdari aus Jemen
aus dem Arabischen übersetzt und gekürzt

Frauen auf der ganzen Welt machen am 8. März auf noch immer nicht verwirklichte Frauenrechte aufmerksam. Denn immer noch werden Frauen marginalisiert, unterdrückt, oft genug zum Schweigen gebracht, besonders in Ländern der sog. Dritten Welt. Aber ihre Forderungen werden lauter.
Es war ein weiter Weg bis zum Weltfrauentag, aber der Kampf hat sich gelohnt, er hat das Gesicht der Welt verändert. Heute treten nicht nur Frauen jeden Alters für ihre Rechte ein, sondern auch Männer.

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Von Homayoun Akbari-Teherani aus Iran

Homayoun Akbari TeheraniMan hört immer, dass Engel irgendwo im Himmel sind und in heiligen Büchern und Märchen vorkommen. Nein, die Engel sind hier, zwischen uns. Man muss nur die Augen aufmachen, um sie zu sehen. Ich habe die Ehre gehabt, ein 6-wöchiges Praktikum im Willkommen-Team Norderstedt absolvieren zu dürfen. In dem Verein habe ich viele Engel kennen gelernt. So ein Engagement, so viel Kraft und Energie, wie ich sie bei den Mitgliedern des Willkommen-Teams und bei der Diakonie gesehen habe, das kann nur eine überirdische Gabe sein.
Ich hoffe, dass die Flüchtlinge die Unterstützung, die sie durch das Willkommen-Team haben, wenn nicht jetzt, dann irgendwann später zu schätzen wissen und nicht für selbstverständlich halten.

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AhmadTurkiVon Ahmad Turki aus Syrien
Aus dem Arabischen übersetzt

Als mir das Leben wegen des Krieges in meiner Heimat schwer fiel, beschloss ich mit meiner Familie zu fliehen, irgendwohin, wo es für uns sicher war. Deutschland kam mir als erstes in den Sinn, da dort viel Wert auf Entwicklung und Organisation gelegt wird. Bekannte von mir waren schon dorthin geflüchtet und erzählten mir, dass sie mit offenen Armen und Liebe aufgenommen wurden. Als ich fragte, wie es mit dem Asylverfahren und dem Aufenthaltsstatus aussieht, meinten sie allerdings: “Das ist Glückssache.“

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Flüchtings und Migrationsarbeit Norderstedt in Trägerschaft des Diakonischen Werks Hamburg-West/ Südholstein.

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