WIR HIER: Artikel von Geflüchteten und Menschen, die schon länger hier leben

Starke Worte

Von Susanne Dähn

Ich bin deutsch. Deutscher könnte ich nicht sein: Geboren von deutschen Eltern mit ihrerseits deutschen Eltern mit ihrerseits …. , aufgewachsen in Schleswig-Holstein, Studium in Hamburg, danach Arbeit wieder in Schleswig-Holstein. Kein spektakulärer Werdegang, die meisten anderen aus meiner Klasse haben es ähnlich gemacht. Deutschsein ist hier normal, wer denkt schon darüber nach. Man lebt so, wie die Eltern und die Umgebung es vorgeben, vielleicht mit kleinen Modifikationen, aber immer im Rahmen. Man vergleicht sich mit Freunden und Bekannten und findet, dass das Leben gar nicht anders gehen kann.

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Von Tara Jafar Zadeh

Was ist Musik? Musik ist Kultur, sie schafft Gemeinschaft. Im Alltagsleben hören wir ständig unterwegs Musik, ohne sie ist die Welt öde. Durch Musik erfahren wir ein Gefühl der Gleichheit, sie hilft uns bei Stress und hebt unsere Stimmung. Musik ermöglicht es uns, eine Botschaft zu senden, eine Botschaft, die um die ganze Welt reicht. Wenn jemand mit tiefer Empfindung singt, ist das an seiner Stimme zu hören. Wir können hören, wie sehr Sänger die Worte meinen, die sie singen.

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Von André Podszus

Im Jahr 2015 sind sehr viele Geflüchtete nach Deutschland und auch nach Norderstedt gekommen.
Viele Deutsche fanden das nicht gut und sie hatten Angst, dass die Geflüchteten ihnen die Arbeit wegnehmen könnten. Viele arme Menschen fürchteten, dass ihnen der Staat nicht mehr helfen würde, weil es jetzt so viele Geflüchtete gab, denen auch geholfen werden musste. Das hat alles nicht gestimmt, aber man kann auch Angst vor den falschen Dingen haben.

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Von Bashir Ahmad Turan aus Afghanistan
BashirAhmadTuran
Afghanistan ist ein gebirgiges Land und ein trockener Landstrich in Zentralasien. Die Fläche beträgt über 650.000 Quadratkilometer.
Im Jahr 1919 hat Afghanistan von England seine Unabhängigkeit erkämpft.
Das Land hat heute über 30 Millionen Einwohner. Verschiedene Völker leben mit verschiedenen Kulturen und verschiedenen Sprachen in den 34 Provinzen Afghanistans. Etwa 85 Prozent der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft und Tierzucht beschäftigt.

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Von Mohammad Badawi aus Syrien. Aus dem Arabischen übersetzt.
-Fortsetzung der Beiträge aus den vorherigen Heften-

Mohammad
Maria und ich trafen uns zum verabredeten Zeitpunkt wieder im Stadtpark.
Nach einer kurzen Pause fragte sie mich: „Ich weiß, dass du Muslim bist. Können wir ein bisschen über den Islam sprechen? Wir kennen uns noch nicht lange, aber meine Intuition sagt mir, dass du aufrichtig bist. Ich hoffe, dass ich nicht falsch liege.“
Daraufhin antwortete ich: „Du sollst wissen, dass die Ehrlichkeit eine der wichtigsten Eigenschaften des Gläubigen ist. Lügen hingegen ist in unserer Religion absolut ‚haram‘. Aber bevor wir auf dieses Thema eingehen, möchte ich dir eine spezielle Frage stellen.“

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Von Mostafa Labib aus dem Irak
MostafaLabib
Die Presse ist frei – nur nicht in meiner Heimat.
Mein Name ist Mostafa und ich bin Fotojournalist. Ich berichte hier von einem Ereignis von vielen, mit denen ich in meinem Beruf konfrontiert wurde.
Die Presse in verschiedenen Ländern der Welt genießt Akzeptanz, Respekt und die vollen Rechte und den Schutz für ihre Journalisten. Dem Journalisten kommt aber auch die Rolle des Wachmanns und des Ermittlers in der Gesellschaft zu, in die er hineingeboren wird, auch über die Grenzen seines Landes hinaus.
Im Irak gibt es keine Pressefreiheit, keinen Schutz für Journalisten oder auch nur die einfachste praktische, wissenschaftliche oder moralische Unterstützung für Journalisten.

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Von Mustafa MaaiMustafaMaai

Eine Melodie, die ich jeden Abend höre
Im Himmel meiner Nächte.

Sie bringt mich dorthin,
Wo ich mich vereine mit verlorenen Seelen,
Die das Spielen der Flöte beherrschen
Und das Schwingen im klassischen Tanz.

Ein Stern, der jeden Abend leuchtet
Im Himmel meiner Nächte.

Er bringt mich zurück in die Kindheit,
An den Fluss,
Dessen Geruch ich ebenso geliebt habe
Wie die Spiele an seinem sandigen Ufer.

Dann plötzlich kein Laufen mehr über den Sand,
Keine Musik mehr und kein Tanz.

Lange bevor es Zeit ist.

Aus dem Arabischen übersetzt

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Von Zina Safoyan aus Armenien
ZinaJeder Mensch hat seine Ziele und Träume, und jeder will seine Ziele und Träume erreichen. Ich bin seit zweieinhalb Jahren in Deutschland, in diesem Sommer mache ich meinen Schulabschluss. Seitdem ich 16 Jahre alt bin, arbeite ich neben der Schule an zwei Tagen in der Woche als Aushilfe in einem Supermarkt. Mein Ziel ist zunächst einmal, dass ich in diesem Jahr eine Ausbildung beginne, und mein Traum, dass ich für immer hier in Deutschland bleiben kann.
Ich möchte mich nicht über meine Situation beklagen, denn das hilft nicht. Aber ich muss sagen, dass das alles nicht einfach für mich ist.

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WeriaVon Weria Ebrahimi aus Iran

Vorweg: Mittlerweile habe ich mit meiner Schwester und zwei Freunden eine Wohnung anmieten können. Ich merke, dass ich mich wohl fühle.
Das war nicht immer so nach meiner Flucht gewesen. Ich habe in verschiedenen Unterkünften in Norderstedt gelebt. Dort teilte ich Wohnung oder Zimmer mit Menschen anderer Nationalität und Sprache. Trotz gleicher Sprache und trotz oft gleichem Herkunftsland hatten alle unterschiedliche Wertvorstellungen und unterschiedliche Ansprüche an Sauberkeit und Ordnung.

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Ich habe Vian bei ihrer Ankunft Mitte 2015 in Norderstedt mit einer Sprachmittlerin begrüßt. Sie war eine zarte, hochschwangere Frau, die mit ihrem Mann und vier Kindern reiste. Die beiden Kinder im Teenageralter waren die Kinder des Cousins ihres Mannes, die auch die ersten vier Monate in Norderstedt mit der Familie zusammenlebten.
Vian beschreibt ihre Ankunft als schrecklich, da sie sich nicht mit Worten verständlich machen konnte und niemanden kannte.

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Von Samah Al Shaghdari aus Jemen, aus dem Arabischen übersetzt
SamahDer Brauch der Zwangsverheiratung junger und manchmal sehr junger Mädchen ist eines der sozialen Phänome in arabischen Ländern. Es gibt viele Gründe, warum Eltern ihre Töchter in einem frühen und manchmal sehr frühen Alter verheiraten. Die schlechte wirtschaftliche Lage und der Analphabetismus sind dabei die Hauptfaktoren: Die Menschen leben oft unter fragilen wirtschaftlichen Bedingungen, und sie haben inbesondere in ländlichen Gebieten keine Vorstellung von den Konsequenzen und Risiken solcher Ehen.

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