Von Hayl Aioub aus Syrien
Nicht alles ist, was es zu sein scheint. Das gilt für Dinge, aber genauso auch für Menschen. Ich meine damit unsere inneren Bilder, unsere Vorstellungen von etwas und unsere Vorurteile, positiv wie negativ. Selbst über Länder kann das zutreffen. Fast alle Menschen hier kennen Syrien wegen des Bürgerkriegs. Aber unser Land ist viel mehr.
Als ich noch in der Erstaufnahme in Neumünster wohnte, hatte ich einen Mitbewohner, der bei den Mahlzeiten immer dafür dankte, dass er jetzt in Deutschland sei. Er streckte die Arme gen Himmel und rief: „Lieber Gott, ich danke dir, dass ich hier sein darf. Jetzt wird alles besser.“ Auch für das Essen dankte er. „Besonders mag ich den Käse.