Von Ahmad Turki aus Syrien
Aus dem Arabischen übersetzt
Als mir das Leben wegen des Krieges in meiner Heimat schwer fiel, beschloss ich mit meiner Familie zu fliehen, irgendwohin, wo es für uns sicher war. Deutschland kam mir als erstes in den Sinn, da dort viel Wert auf Entwicklung und Organisation gelegt wird. Bekannte von mir waren schon dorthin geflüchtet und erzählten mir, dass sie mit offenen Armen und Liebe aufgenommen wurden. Als ich fragte, wie es mit dem Asylverfahren und dem Aufenthaltsstatus aussieht, meinten sie allerdings: “Das ist Glückssache.“
Ich war irritiert und konnte nicht glauben, dass in so einem Land wie Deutschland, in dem es so viele Gesetze und Regeln gibt, das Glück beim Asylverfahren eine Rolle spielen soll. Das hat sich aber bestätigt, denn auf Grund meines Asylantrags bekam ich eine Aufenthaltsgenehmigung für drei Jahre, meine Familie jedoch nur für ein Jahr, obwohl wir die gleichen Papiere bei der gleichen Behörde vorgelegt haben. Immerhin wurden wir alle nach Ellerau geschickt. Dort leben wir in einer sehr schönen möblierten Wohnung. Der Bürgermeister und das Willkommensteam in Ellerau haben uns und überhaupt allen Flüchtlingen hier viel geholfen. Ich bin dankbar, dass so viele Menschen hilfsbereit und verständnisvoll sind.
Nun sind schon zwei Jahre vergangen, meine Ehefrau und ich haben einen Arbeitsplatz und sind nun selbstständig. Aber wir haben immer noch Unterstützung und das ist schön.
„Wer sich nicht bei den Menschen bedankt, die einem helfen, ist undankbar Gott gegenüber,“ sagen wir Muslime. Deshalb bedanke ich mich, besonders bei einem Menschen, der mir ans Herz gewachsen ist: Helmut Strankmayer. Er hat uns das Deutschsprechen beigebracht, bei der Wohnungssuche geholfen und für uns Arbeit gefunden.
Ich bin also sehr zufrieden mit meinem Leben hier und bin Deutschland dankbar.
Mir tun aber diejenigen Menschen leid, die nicht so ein Glück haben wie ich, zum Beispiel Familien, die keine Aufenthaltspapiere bekommen und viele Probleme haben, so dass sie nachts nicht schlafen können.