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Der Fastenmonat Ramadan

Von Mirghani Khiri, geboren in Ägypten
MirghaniKhiri
Warum fasten Muslime?

Zu den fünf Säulen des Islam gehört neben dem öffentlichen Glaubensbekenntnis, dem täglichen rituellen Gebet, der sozialen Pflichtabgabe und der Wallfahrt nach Mekka auch das gemeinsame Fasten. Der Fastenmonat Ramadan soll die Enthaltsamkeit der Menschen festigen, Geduld lehren und an soziale Verpflichtungen gegenüber Bedürftigen erinnern.
Muslime dürfen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nicht essen und nicht trinken. Und es gilt nicht nur der Verzicht auf Essen und Trinken, sondern man darf auch nicht rauchen und keinen Sex haben. In der Fastenzeit muss man auch besonders darauf achten, nicht schlecht über andere Menschen zu reden und keine Gewalt auszuüben.

Das Fasten soll beginnen, sobald man in der Morgendämmerung einen weißen von einem schwarzen Faden unterscheiden kann. Da die Sonne in nördlichen Ländern früher aufgeht und später untergeht als in südlichen Ländern, ist die tägliche Fastenzeit in Deutschland länger als zum Beispiel in Syrien. Sport während des Fastenmonats zu treiben ist fast unmöglich.
Wer soll fasten und wer nicht?
Jeder gesunde Erwachsene soll fasten. Nicht fasten sollen schwangere oder stillende Frauen und Frauen, die ihre Regel haben, kranke Menschen und Kinder. Auch Reisende sind vom Fasten befreit, sollen es aber später nachholen.
Welche Verpflichtungen gibt es außer dem Fasten im Ramadan?
Die soziale Pflichtabgabe, „Zakat“ genannt, ist ein Muss im Ramadan. Zakat fördert soziale Sicherheit und Gemeinschaftsgefühl. Die soziale Pflichtabgabe soll an Bedürftige gehen, kann aber auch an die Moschee gezahlt werden. Die Höhe der Spende ist abhängig von Einkommen und Besitz. Wer Kapitalvermögen hat, das ein Jahr lang in seinem Besitz ist, soll davon 2,5 Prozent spenden. Zakat wird gleichzeitig als eine Art innerer Reinigung angesehen.
Was bedeutet Fastenbrechen?
Das Fastenbrechen ist der abendliche Abschluss jedes Fastentags, verbunden mit dem Abendgebet. Als Fest gefeiert wird das Fastenbrechen als Abschluss des Ramadan. Dieses Fest geht über zwei bis drei Tage und wird auch Zuckerfest genannt. Das ist ein Familienfest wie Weihnachten in christlichen Kulturen. Die Kinder bekommen Geschenke und neue Kleidung. Man isst zusammen und besucht sich gegenseitig.
Warum ist Ramadan jedes Jahr zu einer anderen Zeit?
Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Kalenders, der sich nach dem Mond richtet. Da das Mondjahr 10 - 11 Tage kürzer als das Sonnenjahr ist, verschiebt sich dem gregorianischen Kalender nach Ramadan jährlich um die entsprechende Anzahl von Tagen. Dadurch kann der Fastenmonat in allen Jahreszeiten liegen. In diesem Jahr war Ramadan vom 13. Mai bis zum 14. Juni.

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