WIR HIER: Artikel von Geflüchteten und Menschen, die schon länger hier leben

Eid-al-Fitr

Von Habibola Samadi aus Afghanistan
HabibolaSamadi
Überlieferungen besagen, dass das Feiern der Feste Eid- al-Fitr und Eid-al-Adha in Medina nach der Mohammads Migration aus Mekka initiiert wurde: In Medina hätte der Prophet Menschen vorgefunden, die zwei Tage lang feierten. Von Mohammad nach dem Grund gefragt, hätten sie geantwortet, dass diese Tage Gelegenheiten für Spaß und Erholung seien. Der Prophet hätte sie dann darauf hingewiesen, dass der Allmächtige selbst Tage für die Gläubigen festgesetzt hätte, die Spaß und Erholung dienen sollten.


Das Fest Eid-al-Fitr (Fest des Fastenbrechens) ist ein islamisches Fest im unmittelbaren Anschluss an den Fastenmonat Ramadan. Eid-al-Fitr wird je nach Land und Region für ein, zwei oder drei Tage gefeiert. Das Fest Eid-al-Fitr ist geprägt von Fröhlichkeit und dient der Erholung. An Eid-al-Fitr ist es verboten zu fasten. Es ist üblich, dies mit einem kleinen süßen Frühstück oder Obst zu bestätigen, bevor die Gläubigen ein spezielles Eid-Gebet sprechen. Im Türkischen wird das Fest „Ramazan-Fest“ (Ramazan Bayramı) oder Zuckerfest (Şeker Bayramı) genannt. Man begrüßt sich an Eid-al-Fitr mit „Eid Mubārak“ (Gesegnetes Fest).
Es ist ein Anlass Gott zu danken und sich an Ihn zu erinnern sowie Armen zu geben. Muslime werden an diesem Tag auch ermutigt, jegliche Unterschiede zu anderen oder Feindseligkeiten, die während des Jahres aufgetreten sein könnten, zu vergessen und zu vergeben. Dies hat mit den sozialen Aspekten des Ramadan zu tun, der viele Grundwerte der muslimischen Gemeinschaft unterstreicht, wie Empathie für die Armen, Wohltätigkeit, Anbetung, Standhaftigkeit und Geduld.
In der vorwiegend sunnitisch-muslimischen Kultur Afghanistans wird Eid-al-Fitr drei Tage lang gefeiert. Die häufigste Begrüßung ist „Eid Mubārak“ (Gesegnetes Fest). In der Paschtu-sprachigen Gemeinschaft heißt das Fest Koschnai Akhtar. Afghanen bereiten sich bis zu zehn Tage auf das Eid al-Fitr-Fest vor, indem sie ihre Häuser aufräumen. Dieser Brauch heißt in Dari „Khana Takani“. Afghanen kaufen auf ihren Basaren neue Kleidung, Süßigkeiten und Snacks. Besondere Leckerbissen für die Gäste während der Feierlichkeiten zu Eid sind: Jelabi, Shor-Nakhod (mit Kichererbsen) und Cake wa Koltscha (ein einfacher Kuchen).
Am Tag des Eid-al-Fitr sprechen die Afghanen zuerst ihre Eid-Gebete und versammeln sich dann mit ihren Familien in ihren Häusern. Sie grüßen einander, indem sie „Eid Mubārak“ sagen und gewöhnlich anschließen: „EIdet Mobarak Roza wa Namazet Qabool Dakhel Hajiha wa Ghaziha“. Das bedeutet „Glückliches Fest für dich; mögen dein Fasten und deine Gebete von Allah angenommen werden, und mögest du zu denen gezählt werden, die zum Hajj gehen werden“. Die Familienältesten geben Kindern Geld und andere Geschenke. Es ist auch üblich, während der Eid-Tage Familien und Freunde zu besuchen, was zu anderen Zeiten des Jahres schwierig sein kann. Kinder gehen von Haus zu Haus und sagen „Khala Eidet Mubārak“ („Tante Glückliches Eid“), und sie erhalten Kekse oder Geld als Geschenk. In der Nacht werden Feuer um die Häuser herum angezündet, manchmal so viele und so weit verstreut, dass ganze Täler in Flammen zu stehen scheinen.

Schlagwörter:

WIR HIER Herausgeber

Willkommen-Team Norderstedt e.V. und
Flüchtings und Migrationsarbeit Norderstedt in Trägerschaft des Diakonischen Werks Hamburg-West/ Südholstein.

Redaktionsanschrift
Fadens Tannen 30, 22844 Norderstedt
E-Mail: magazin@willkommen-team.org
Tel: 040 / 63861261

Urheberrechtshinweise

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder und
verbleiben mit allen Rechten bei den Autor/innen.
Die Porträt-Fotos stammen aus Privatbesitz bzw. von Srapion Gevorgyan.
Vervielfältigung und Verbreitung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion bzw. der Rechteinhaber.

Webdesign

© 2017 Willkommen-Team Norderstedt e.V.