Nach Gesprächen mit Ataklti Ghiwet, Daniel Grmay, Dawit Mehretu, Afewerki Tewelde
Im Frühling liegt die Temperatur häufig bei etwa 30°C. Meistens scheint die Sonne und es regnet wenig. Die Bauern beginnen ihre Felder zu bestellen.
Rund 25% sind Kleinbauern, die ihr Land mithilfe von Ochsen bearbeiten und die von Hand säen. Sie verkaufen ihre Produkte wie Kartoffeln, Mais, Weizen, Weißkohl, Spinat, Paprika, Karotten und Zucchini auf den Märkten. In den Dörfern haben viele Familien einen Garten zur Selbstversorgung. Der größte Teil der Ackerfläche gehört dem Staat. Auf den großen Feldern werden landwirtschaftliche Maschinen eingesetzt.
In den Frühling fällt Ostern, das für den christlichen Teil der Bevölkerung ein wichtiges Fest ist. Die Fastenzeit vor Ostern dauert 40 Tage. In dieser Zeit dürfen weder Milchprodukte noch Fleisch verzehrt werden. In der letzten Woche gilt ein strenges Fastengebot und es darf nur abends gegessen werden. Am Ostersonnabend gehen wir abends in die Kirche und bleiben dort bis zum Morgen des Ostersonntags. Wir spenden der Kirche verschiedene Dinge wie zum Beispiel lange dünne Kerzen. Danach feiern wir mit der Familie und Freunden. Wir tragen überwiegend weiße Kleidung. Die Kinder bekommen neue Kleidung.
Das größte Fest des ganzen Jahres liegt auch im Frühjahr. Es ist der Unabhängigkeitstag am 24. Mai, ein Nationalfeiertag, dem ein jahrzehntelanger Krieg mit Äthiopien vorausgegangen war. Der Staatspräsident und zugleich Regierungschef Isayas Afewerki hält wie auch andere Regierungsmitglieder in Asmara eine Rede.Vor allem ist dieser Tag aber ein fröhliches Fest. Wir treffen uns mit Freunden und Bekannten und essen und trinken gemeinsam. Viele von uns verkleiden sich wie hier im Karneval, machen Musik, tanzen und singen. Abends gibt es ein Feuerwerk. Alle sind ausgelassen und unbeschwert.