Von Zina Safoyan aus Armenien
An einem Frühlingsmorgen wache ich auf, die Sonne strahlt und ich sehe meine Mutter in unserem Garten im frühen Sonnenlicht, wie sie die Rosen pflegt, erfüllt von Liebe und mit demselben Lächeln im Gesicht, mit dem sie sich uns Kindern immer zuwendet.
Das war vor unserer Flucht. Als wir nach Deutschland kamen, und sie so viel Fremdes sah, und wir verwirrt waren, wurde ihr früheres Lächeln zu Traurigkeit. Wir sprachen diese Sprache nicht, wir hatten keine Familie bei uns.
Dann, an einem anderen Frühlingsmorgen, in unserem neuen Leben, wachte ich auf, die Sonne schien, und ich sah, dass meine Mutter im Garten Blumen einpflanzte,
sie war in ihrem Element. Ich war froh, sie wieder so fröhlich zu sehen.
Ich bin den Menschen dankbar, die uns geholfen haben, die schweren Zeiten hinter uns zu lassen. Wir haben viele tolle Menschen in Deutschland kennengelernt. Aber der Frühlingsmoment in meiner Heimat bleibt in meiner Erinnerung. Ich wünsche mir, dass alle Kinder froh und glücklich sein können. Dass es keine Kriege auf der Welt gibt und überall Freiheit herrscht.