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Elektroautos im Alltag

Von Mostafa Labib

MostafaLabib

Der folgende Beitrag ist eine Ergänzung zu dem in Heft 6 veröffentlichten Text über Elektroautos.

Wenn Ihre Fahrten normalerweise nur innerhalb des Stadtgebietes stattfinden, zur Arbeit und zum Einkaufen zum Beispiel, empfehle ich Ihnen den Kauf eines Elektroautos, wenn ein Autoneukauf ansteht, nicht nur aus Umweltgründen: Ihr Finanzbudget würde dadurch in Bezug auf Treibstoff- und Wartungskosten entlastet, weil Kosten für das Aufladen der Batterie viel niedriger sind als Kraftstoffkosten.

Elektrofahrzeuge produzieren über die Energierückgewinnung sogar selbst Strom, der über die Batterie wieder für den Antrieb zur Verfügung steht! Dies ist in Ortschaften von Nutzen, in denen häufiges Bremsen durch Geschwindigkeitsbegrenzungen und Vorfahrtsregelungen die Regel ist. Kennen Sie ein herkömmliches Auto, das seinen Treibstoff selbst produziert? Das Elektroauto ist außerdem sehr leise, Motorengeräusche gibt es nicht. Der Fahrer kann also die Fahrt genießen, Musik in normaler Lautstärke hören oder sich mit einem Beifahrer unterhalten, ohne die Stimme zu erheben. Das ist anders bei Kraftfahrzeugen, die mit Kraftstoff fahren.
Das gesteigerte Umweltbewusstsein und vor allem der in Kraft getretene Verbotsplan für bestimmte Dieselautos in Deutschland bringt mehr Kfz-Hersteller dazu, sich mit Elektromotoren zu beschäftigen. Elektroautos werden mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet, die in herkömmlichen Autos nicht zu finden sind. Dieser Mehrwert erhöht die Attraktivität für den Autofahrer.
Außerdem fördern Gesetze in vielen Staaten Entwicklung, Kauf und Nutzung von Elektrofahrzeugen, z.B. durch Steuer- oder Zollsenkungen. Doch noch stehen das Fehlen einer schnellen Ladetechnik für die Batterien, deren begrenzte Kapazität und damit die geringe Reichweite ihrer Ladung einer massenhaften Verbreitung von Elektroautos im Wege.Innovative Kfz-Hersteller arbeiten daran, diese Einschränkungen zu beseitigen. In den nächsten Jahren wird es eine Revolution in der Elektroauto-Industrie geben. Die Kfz-Hersteller werden bieten, was der Kunde braucht: niedrige Anschaffungskosten, höhere Ladegeschwindigkeit, höhere Batteriekapazität, günstiger Kaufpreis für Ersatzbatterien, eine Erhöhung der Energierückgewinnung und kurze Lieferzeiten.
Besonders wichtig ist eine erhöhte Reichweite der Batterieladung, damit Elektroautos nicht mehr zwischen den Fahrten zur Arbeit, zum Einkaufen und zu Verabredungen oder bei längeren Reisen an Ladestationen an Tankstellen oder öffentlichen Parkplätzen aufgeladen werden müssen. Ideal wäre es, wenn die Batterie nachts über eine Steckdose in der heimischen Garage oder am Privatparkplatz aufgeladen werden könnte und man mit der Ladung so lange Distanzen wie mit herkömmlichen Fahrzeugen zurücklegen könnte. Aber wie ich schrieb: Schon jetzt haben Elektroautos so viele Vorteile, dass sich ihre Anschaffung lohnt.

Elektromobilität und Nachhaltigkeit:
Jedem dürfte klar sein: Je „grüner“ der Strom, desto mehr spricht für die Elektromobilität. Aber in die Berechnungen zur Nachhaltigkeit von Elektroautos muss auch die Herstellung der Antriebsaggregate und der Batterien eingerechnet werden. Ihr Herstellungsprozess verbraucht extrem viel Energie und noch müssen in der Regel die Akkus im Laufe eines E-Autolebens drei Mal ausgetauscht werden. Beides schadet der Umweltbilanz der Elektromobilität ebenso wie die extrem ressourcenfressende Herstellung des Antriebs. Für die momentan verwendeten Elektromotoren werden sogenannte Seltene Erden gebraucht, etwa Neodym oder Dysprosium, und Kobalt. Sie kommen nur in Kleinstmengen in der Natur vor, zum Beispiel in China und im Kongo. Um sie verwenden zu können, braucht es mehrere hundert Arbeitsschritte, und bei jedem Schritt muss sehr viel Energie eingesetzt werden. Außerdem fallen dabei große Mengen an giftigen, häufig sogar radioaktiven Rückständen an. Dieses Nachhaltigkeitsproblem gilt es also auch noch zu lösen.

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