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Die erste Azubi-WG für geflüchtete Menschen in Norderstedt

Von Claudia Blume

Gut drei Jahre dienten die Räume der Teestube der Falkenbergkirche als Unterkunft für bis zu zehn unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Nach deren Auszug im vergangenen Jahr standen sie ungenutzt leer. Seit Dezember 2018 ist wieder Leben im Gebäude.
„Am Rande eines Workshops der ‚Arbeitsgemeinschaft berufliche Integration von Flüchtlingen‘, die sich aus Vertretern der Stadt, der Entwicklungsgesellschaft Norderstedt, der Arbeitsagentur und dem Jobcenter zusammensetzt, kam der Wunsch eines afghanischen Auszubildenden nach Schaffung einer Azubi-Wohngemeinschaft auf“, berichtet Heide Kröger, Integrationsbeauftragte der Stadt Norderstedt. „Alle Beteiligten fanden die Idee spontan gut, zumal es dafür geeigneten Wohnraum in der Teestube gab.“

Schnell waren beim Azubi-Stammtisch, zu dem etwa 40 Geflüchtete eingeladen wurden, fünf interessierte Lehrlinge gefunden, die tatkräftig Hand anlegten, Wände strichen und bei der Möblierung halfen, um schnellstens einziehen zu können. Seit dem 1. Dezember teilen sich jeweils zwei Afghanen zwei großzügige Doppelzimmer, ein Somali hat ein Einzelzimmer bezogen.
Alle jungen Männer sind Anfang bis Mitte 20 Jahre alt, haben im vergangenen Jahr eine Ausbildung oder eine Einstiegsqualifikation als Einzelhandelskaufmann, Berufskraftfahrer, Lagerlogistiker oder Industriemechaniker in Unternehmen in und um Norderstedt begonnen.
„Das Zusammenleben funktioniert gut“, weiß Heide Kröger und erklärt, dass es sich bei der Azubi-WG um eine Mikro-Flüchtlingsunterkunft handelt, die von der Stadt betrieben und von der AWO betreut wird. „Der Vorteil für die jungen Leute ist, dass die Zimmer viel Platz für Privatsphäre bieten, zudem gibt es ein geräumiges Wohn- und Esszimmer, das gemeinsam genutzt werden kann.“ Ein entspanntes Leben in der WG ohne ständige Aufsicht sei eine gute Gelegenheit, diese Form des Zusammenlebens auszuprobieren und sich im Anschluss für bestehende oder entstehende Wohngemeinschaften auf dem freien Wohnungsmarkt zu empfehlen.
Übrigens: Ein Doppelzimmer war bei Redaktionsschluss Mitte Februar noch frei.

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