WIR HIER: Artikel von Geflüchteten und Menschen, die schon länger hier leben

Wohnen in meiner Heimat

Von Hero Hewa Amin
Hero

Als ich von meiner Heimatstadt Sulimanya im Irak nach Deutschland kam, habe ich einen großen Unterschied zwischen den Häusern hier und in meiner Heimat gesehen. Die meisten Häuser hier haben ein Dach, das zur Spitze immer kleiner verläuft. Im Irak ist es anders. Dort sind alle Dächer flach. Sie sind meistens wie eine Dachterasse gebaut, wo man im Sommer unterm freien Himmel übernachten kann. Die Farben sind auch ganz anders. Die Ziegelsteine in Deutschland sind oftmals rot und bei uns im Irak sind die Häuser ganz schlicht weiß und grau. Die Häuser in meiner Heimat sind auch innen komplett unterschiedlich im Vergleich zu denen hier.

Die Küche ist viel größer, da sie eine viel wichtigere Rolle als hier in den Häusern in Deutschland spielt. Es gibt in den meisten Küchen einen Essbereich und, wenn man genug Platz hat, auch ein Sofa und einen Fernseher. Die Küche wird als „Wohnzimmer“ der Familie betrachtet und das eigentliche Wohnzimmer wird meistens nur benutzt, wenn man Gäste hat.
Allgemein sind die Häuser im Irak viel größer und die Räume deshalb auch.
Wir hatten außer unserem Badezimmer einen Hamam. Im Winter benutzten wir ihn wie eine Sauna. Die Wände, Decke und der Boden sind heizbar.
Außerdem sind die Häuser im Irak immer von einer Stahlmauer umgeben, die Schutz gegen Diebstahl bieten sollte. In dieser Mauer ist auch die Klingel. Man musste also, wenn jemand geklingelt hat, aus dem Haus raus, um das Tor zu öffnen. Also hat man bei der eigentlichen Haustür keine Klingel gebraucht.
In fast allen Häusern im Irak besteht der Boden aus Marmor oder Fliesen. Der Grund dafür ist, dass man im Sommer den Boden gut wischen kann. Dafür wird meistens ein Schlauch benutzt und viel Wasser. Deshalb hat jeder Raum, egal ob Schlafzimmer oder Küche, einen Abfluss im Boden. Teppiche braucht man nur im Winter. Sie werden in jedem Raum, außer im Badezimmer, ausgerollt. Auch in der Küche liegt dann ein Teppich.
Im Allgemeinen kann ich sagen, dass die Häuser hier in Deutschland wie auch die Häuser im Irak ihre Vor- und Nachteile haben.

Schlagwörter:

WIR HIER Herausgeber

Willkommen-Team Norderstedt e.V. und
Flüchtings und Migrationsarbeit Norderstedt in Trägerschaft des Diakonischen Werks Hamburg-West/ Südholstein.

Redaktionsanschrift
Fadens Tannen 30, 22844 Norderstedt
E-Mail: magazin@willkommen-team.org
Tel: 040 / 63861261

Urheberrechtshinweise

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder und
verbleiben mit allen Rechten bei den Autor/innen.
Die Porträt-Fotos stammen aus Privatbesitz bzw. von Srapion Gevorgyan.
Vervielfältigung und Verbreitung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion bzw. der Rechteinhaber.

Webdesign

© 2017 Willkommen-Team Norderstedt e.V.