WIR HIER: Artikel von Geflüchteten und Menschen, die schon länger hier leben

Drachenbootrennen

Von Sabine Schreiber
SabineSchreiber
Als Norderstedt Marketing im Frühjahr 2015 dem Willkommen-Team Norderstedt anbot, einem Team mit Geflüchteten die Teilnahme am Drachenbootrennen zu finanzieren, war die Begeisterung groß. Zwar hatten weder Willkommen-Team-Mitglieder noch Geflüchtete Erfahrungen mit Drachenbooten, aber die für das Long Boat benötigten 18 Teilnehmer waren schnell beisammen, sogar die dabei vorgeschriebenen vier Frauen.


Und was an Erfahrung fehlte, wurde durch vollen Einsatz kompensiert. Seitdem sind wir jedes Jahr wieder dabei. Ein herzlicher Dank an Norderstedt Marketing!
Es hat sich mittlerweile eine gewisse Routine eingestellt, sowohl bei der Anwerbung von Teilnehmer/innen (Mundpropaganda) als auch bei der Verständigung (Kombination aus verschiedenen Sprachen mit Körpersprache), beim Training (mehr Teilnehmer einladen als benötigt werden) und beim Rennen selbst (den Spaß im Blick behalten).
Flexibilität ist aber dennoch erforderlich, denn es gibt immer Überraschungen. So kamen im letzten Jahr zum Training nicht alle, mit denen wir gerechnet hatten. Das war jedoch kein wirkliches Problem, denn im Stadtpark sind ja auch oft bekannte Gesichter unterwegs, und die wurden dann ersatzweise für unser Vorhaben begeistert. Nachdem alle die vorgeschriebenen Schwimmwesten angelegt hatten und das Boot ins Wasser befördert wurde, konnte das Training mit den vielen Neulingen also beginnen.
Das Prinzip beim Drachenbootrennen: Alle im Team müssen im selben Takt (und das pausenlos) paddeln. Wenn man seinen Vordermann fest im Blick behält, kann das klappen. Allerdings darf der Vordermann beim Paddeln nicht pausieren, weil er die Aussicht gerade so schön findet: Dann kommt der Hintermann aus dem Takt und dessen Hintermann auch usw. Das mit dem „pausenlos“ hatten nicht alle verstanden und der Stadtparksee bietet schöne Aussichten. Das Training war entsprechend lustig.
Am Renntag trafen wir uns um neun Uhr am Eingang vom Strandbad. Jedenfalls die, die schon wach waren. Andere hatten vergessen, dass sie arbeiten mussten. Aber wir bekamen doch noch eine vollständige Mannschaft zusammen.
Unsere Ziele bei den Drachenbootrennen waren eigentlich immer nur: Nicht Letzter werden und Spaß haben. Das mit dem „Nicht Letzter werden“ hat auch beim Drachenbootrennen 2018 nicht geklappt. Dafür haben wir überraschend zwei Unterstützerinnen gewonnen, die uns für 2019 trainieren werden. Es besteht also Hoffnung!
Während der Pausen haben wir uns miteinander unterhalten, gebadet, einfach nur gechillt oder Volleyball gespielt. Unsere Erfahrung dabei: Wenn die Flüchtlinge gespielt haben, haben nur selten Außenstehende gefragt, ob sie mitspielen dürften. Die Geflüchteten jedoch fragten bei anderen Spielern und haben dann auch mitgespielt.

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